eSports - Virtuelle Wettkämpfe an Computer und Konsole
Unter eSports versteht man – genauso wie bei normalen Sportwettkämpfen – den Wettbewerb zwischen Menschen (oder Teams), nur dass hier nicht mit Fußbällen, auf Laufstrecken oder Skipisten konkurriert wird, sondern virtuell mit Hilfe eines Computerspiels.
Die Regeln sind dabei abhängig vom digitalen Spiel (das zumeist über einen Mehrspielermodus verfügt) und auch von externen Wettkampfbestimmungen, die vom Veranstalter vorgegeben werden. Wie bei anderen Sportarten auch, kann es unterschiedliche Disziplinen wie Individual- oder Mannschaftssport geben.
Wer interessiert sich überhaupt für eSports?
Was nach einer Freizeitbeschäftigung für einige Nerds klingt, hat in den letzten Jahren bereits große Ausmaße angenommen. In Österreich wurde 2007 der ESVÖ, der eSport Verband Österreich gegründet und bereits 2009 wurde eine Staatsmeisterschaft ausgetragen. 2018 waren bereits 35 Sportvereine dem ESVÖ beigetreten. Zudem gibt es eigene Schulmeisterschaften, die 2018 ganz im Zeichen der Nintendo Switch stand. Internationale Verbände wie die Electronic Sports League hat beispielsweise mehr als 2 Millionen aktiv spielende Mitglieder. Neben aktiven SpielerInnen gibt es tausende Fans, die diese Turniere begeistert verfolgen – entweder direkt am Ort des Geschehens oder über Live-Übertragungen.
Professionelle eSportler
Sehr gute ComputerspielerInnen können tatsächlich von eSports leben, allerdings ist das ein langer und harter Weg. Die Siegesprämien können durchaus Ausmaße von mehr als eine Million Dollar annehmen. Die Finanzierung der eSports-Szene erfolgt – wie in vielen anderen herkömmlichen Sportarten auch – durch Sponsoren, die vor allem aus dem Bereich Computer, Computerzubehör, Spieleherstellern und Energy-Drinks stammen. Hierbei geht es vor allem auch um die Finanzierung der Ausrüstung der SpielerInnen, da besonders leistungsstarke Computer benötigt werden sowie spezielle Computermäuse, Tastaturen, Headsets oder Gamepads. Professionelle SpielerInnen müssen überdurchschnittliche Hand-Augen-Koordination, Spiel- und taktisches Verständnis aufweisen und teamorientiert sein. Es gibt sogar eigene Trainingslager.
Disziplinen im eSport
Die am häufigsten vertretenen Genres im eSport sind Echtzeit-Strategiespiele (z. B. Dota-Serie, League of Legends, StarCraft-Serie, Warcraft III), Ego-Shooter (Counter-Strike, Halo, Quake, Overwatch) und Sportsimulationen (FIFA, Gran Turismo). Je nach verfügbarem Modus im Spiel werden manche dieser Spiele vorrangig alleine, in Mannschaften oder auch im Modus 5 gegen 5 gespielt.
Die Schattenseiten von eSports
Auch im eSport geht es nicht immer ganz ehrlich zu – SpielerInnen versuchen sich durch Manipulationen der Konfigurationen oder zusätzliche Programme einen Vorteil zu verschaffen. Das wird als Cheating bezeichnet. Zudem gibt es Spielmanipulationen (z. B. das absichtliche Verlieren bei einem Turnier) oder Wettskandale. Auch Drogenmissbrauch ist unter den SpielerInnen nicht unbekannt. Frauen sind zudem in eSports unterrepräsentiert und werden häufig auch gemobbt.
Die Zukunft von eSports
Aufgrund der steigenden Popularität – es gibt immer mehr SpielerInnen, die in Vereinen dieser Tätigkeit nachgehen und immer mehr Menschen, die sich generell für eSports interessieren – steigt auch die Anzahl der Veranstaltungen. Viele Länder erkennen eSports bereits offiziell als Sportart an. Noch ist eSports keine olympische Disziplin, aber wer weiß, was sich in den kommenden Jahren in diesem Bereich noch tun wird.
Konkrete Arbeitsaufgaben für die SEK I und II
Folgende Arbeitsanregungen für die Sekundarstufe I und II enthalten konkrete Arbeitsaufgaben, wie das Thema im Unterricht angegangen werden könnte:
Quizfragen:
Hier noch ein paar Fragen im Anschluss für die Überprüfung des Wissens oder auch als Einstieg in die Thematik "eSports" (Was wissen die SchülerInnen bereits dazu?):
Wie weit kann man die Wurzeln des eSports zurückverfolgen?
- 1972
- 1982
- 1992
Erläuterung: Bereits Anfang der 1970er Jahre fand an der Stanford University ein organisierter Wettkampf im Videospiel Spacewar! Statt. Der Preis war damals ein Jahresabo der Zeitschrift Rolling Stone.
Wie wird das Public Viewing für eSports-Veranstaltungen noch bezeichnet?
- Sports Camp
- ePub
- BarCraft
Erläuterung: Die Bezeichnung entstammt der Bezeichnung von Public-Viewing von StarCraft (einem beliebten Computerspiel) in Bars. Mittlerweile hat sich die Bezeichnung so eingebürgert, dass sie auch für andere E-Sporttitel verwendet wird.
Über welches Portal können viele eSports Veranstaltungen live gestreamt werden?
- YouTube
- Twitch
Erläuterung: Der internationale Live-Streaming Sender ESL TV, der ausschließlich über eSports berichtet, nutzt Twitch, um sein Programm auszustrahlen.
Wenn man im eSports von Deathmatch spricht, meint man …
- einen bestimmten Spielmodus
- das Besiegen von Gegnern mit unfairen Mitteln
- Spielen, bis einer vom Sessel fällt
Erläuterung: Deathmatch ist ein Spielmodus mit dem Ziel, so viele Gegner wie möglich auszuschalten. Der Gewinner eines Deathmatch ist der letzte Überlebende.
Was bedeutet der Begriff Ladder?
- einen Teamleiter
- den Multiplayer-Modus
- eine Rangliste
Erläuterung: Das englische Wort für „Leiter“ steht für die Rangliste, in der SpielerInnen oder Teams im eSports platziert werden.
Gastbeitrag von Dr. Sonja Gabriel, Hochschulprofessorin für Medienpädagogik und Mediendidaktik an der KPH Wien/Krems, arbeitet in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von PädagogInnen sowie in der Forschung rund um digitale Medien zum Lehren und Lernen.
Jeden 1. Mittwoch: Digitalisierung in der Praxis
schule.at und Playmit präsentieren jeden 1. Mittwoch im Monat einen Beitrag zu Praxisbeispielen aus dem Alltag mit Arbeitsanregungen für die Sekundarstufe I und II.
Tipps der schule.at Redaktion
Trendreport eSport
Das Land OÖ hat einen Trendreport zum Thema "eSport - vom Computerspiel zum Profisport" verfasst, der die Potenziale des elektronischen Sports beleuchtet und auch internationale und nationale Entwicklungen aufzeigt sowie einen Ausblick in die Zukunft bietet.